Tagesklinik Köln

Die gebaute Umwelt hat erheblichen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Schon immer war es selbstverständliche Aufgabe von Architekten, gesamtgesellschaftliche Entwicklungen und Herausforderungen in ihre Entwürfe zu integrieren. Eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist der Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Die Passivhaustechnologie (ca. 80 % weniger Heizenergiebedarf als heute für Neubauten gefordert) stellt für diese Fragestellungen erfolgreiche nachhaltige Lösungen zur Verfügung …und Architektur war von jeher mehr als nur oberflächliches Design. Gute Architektur verkörpert eine Einheit von Funktion, Wohlbefinden und künstlerischem Wert. Gute Architektur ist in der Lage, die Anforderungen von Funktion, Konstruktion, Ökonomie und auch der Ökologie gestalterisch darzustellen,
…und das sehen die Entscheidungsträger beim LVR Köln genau so. Deshalb werden die beiden neuen psychiatrischen Tageskliniken in Köln-Chorweiler im Passivhausstandard errichtet. Das bedeutet neben dem weltweit höchsten Energiestandard ganz nebenbei auch höchsten Aufenthaltskomfort für die künftigen Patienten und das dort arbeitende Personal.
Das Bauwerk ist ein im Grundriss bogenförmiges, zweigeschossiges, nicht unterkellertes Gebäude in massiver Bauart. Tragende und nicht tragende Wände werden in KS-Mauerwerk (= Speichermasse und dadurch im Winter „Kachelofeneffekt“ und im Sommer „freie Nachtkühlung“ möglich) ausgeführt, die Decken und Treppen in Stahlbeton ausgeführt. Die Fassaden werden straßenseitig als Klinkerfassade, zum Innenhof hin in Holzleistenschalung realisiert. Die Dachkonstruktion wird in Form zweier gegenläufiger, leicht höhenversetzter Pultdächer in zimmermannsmäßiger Konstruktion ausgeführt. Die Dacheindeckung erfolgt als Alu-Metallscharendach.
Die charakteristische äußere Gestalt des Gebäudes in Form eines gebogenen „V“ ergibt sich aus der vollen Nutzung der bebaubaren Flächen mittels Anlehnung der Gebäudekanten an die festgesetzten Baugrenzen. Der Eingangsbereich befindet sich genau in der Spitze des „V“.
Äußere wie innere Fassaden (Kombination aus Klinkern und vorlasierten (den natürlichen Witterungseffekt vorweggenommen) Lärchenholzverschalung) sind überwiegend als freundliche, klassische Lochfassaden gestaltet; lediglich im Bereich der Treppenhäuser und des Foyers werden zusammenhängende verglaste Flächen eingesetzt. Der Fensteröffnungsanteil ist zum ruhigen Innenhof hin leicht erhöht.
Die zueinander versetzten, flach geneigten Pultdächer folgen mit ihrer Rundung dem Baukörper. Der Pultfirst verläuft außermittig über einer der beiden Flurwände. Die wenig wahrnehmbare Dacheindeckung erfolgt in Metallscharen mit integrierter Photovoltaikanlage.